Der gewaltlose politische Gefangene Raif Badawi soll in Saudi-Arabien insgesamt 20-mal öffentlich ausgepeitscht werden. Auspeitschung verstösst gegen das völkerrechtliche Verbot von Folter und anderer grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung.
Der Blogger Raif Badawi war am 7. Mai 2014 vor dem Strafgericht in Jeddah zu zehn Jahren Haft und 1000 Peitschenhieben verurteilt worden. Des Weiteren wurde ihm ein anschliessendes Reiseverbot von zehn Jahren, ein Verwendungsverbot für Medienkanäle und eine Geldstrafe von einer Million Saudi-Rial (etwa 195 000 Euro) auferlegt. Er war wegen der Gründung der Website der „Saudi-Arabischen Liberalen“ und „Beleidigung des Islams“ schuldig gesprochen und verurteilt worden. Die Website wurde auf Anordnung des Gerichts geschlossen. Am 1. September bestätigte das Berufungsgericht in Jeddah das Urteil.
Amnesty International vorliegenden Informationen zufolge ist Raif Badawi am 9. Januar nach den Freitagsgebeten vor der Al-Jafali-Moschee in Jeddah öffentlich ausgepeitscht worden. Gemäss dem Urteil soll er nicht mehr als 50 Peitschenhiebe pro Sitzung erhalten. Zwischen den Sitzungen ist eine Pause von mindestens einer Woche einzuhalten.
Raif Badawi war der „Apostasie“ angeklagt worden, einem Straftatbestand, auf den in Saudi-Arabien die Todesstrafe steht. Er befindet sich seit dem 17. Juni 2012 in einem Gefängnis in Briman, einem Bezirk von Jeddah. Sein Rechtsbeistand Waleed Abu al-Khair befindet sich selbst im Gefängnis, da er wegen seines friedlichen Engagements eine 15-jährige Haftstrafe verbüsst.
Sie können hier online für Raif Badawi unterzeichnen: http://www.amnesty.ch/de/laender/naher-osten-nordafrika/saudi-arabien/dok/2015/aktion-raif-badawi
Oder beteiligen Sie sich an der Urgent Action: http://ua.amnesty.ch/urgent-actions/2013/01/003-13/003-13-6
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