Podiumsdiskussion mit Dr. Daniel Mekonnen, Okbaab Tesfamariam und Reto Rufer. Moderation: Lukas Häuptli.
Donnerstag, 24. November 2016 um 19.15 Uhr
In der Druckereihalle im Ackermannshof (St. Johanns-Vorstadt 19-21) in Basel
Ein Einblick in das Land Eritrea und in die Situation eritreischer Asylsuchender in der Schweiz.
Eritrea ist seit einigen Jahren das Herkunftsland Nr. 1 von Asylsuchenden in der Schweiz. Im Bericht «Just Deserters: Why indefinite national service in Eritrea has created a generation of refugees» stellte Amnesty International Ende 2015 fest: Die unbefristete Einberufung in den eritreischen „Nationaldienst“ entspricht verbotener Zwangsarbeit und ist daher in sich eine Menschenrechtsverletzung. Abgewiesene eritreische Asylsuchende sind im Falle einer zwangsweisen Rückschaffung einem erheblichen Risiko willkürlicher Inhaftierung sowie Folter und Misshandlung ausgesetzt. Deshalb benötigen Flüchtlinge aus Eritrea weiterhin Schutz.
Amnesty unterstützt in diesem Zusammenhang die Petition des Eritreischen Medienbundes, die Sie hier online unterzeichnen können.
Über die Teilnehmer:
- Dr. Daniel Mekonnen ist ein Eritreischer Menschenrechtsanwalt und ein früherer Richter am Central Provincial Court in Asmara (Eritrea). Aktuell lebt er als Guest Writer im Writers-in-Exile-Programm des DeutschSchweizer PEN-Zentrums in Luzern. Er hat in 8 verschiedenen Ländern gelebt und gearbeitet, unter anderem als Senior Legal Advisor und Research Professor am International Law and Policy Institute (ILPI) in Oslo, als Visiting Fellow am Schweizerischen Institut für Rechtsvergleichung und als Research Fellow an der School of Law der Queen’s University in Belfast. Sein neuestes Buch (verfasst gemeinsam mit Kjetil Tronvoll) ist: The African Garrison State: Human Rights and Political Development in Eritrea (2014, ISBN: 9781847010698).
- Okbaab Tesfamariam hat in Eritrea die Schule und gleichzeitig das Militärtraining durchlaufen und ist vor der Diktatur in die Schweiz geflüchtet, wo er seit 2008 lebt. Er engagiert sich im Rahmen der Angebote von NCBI Schweiz als eritreischer Brückenbauer in Integrationsprojekten.
- Reto Rufer ist Länderexperte der Schweizer Sektion von Amnesty International.
- Lukas Häuptli ist Redaktor im Ressort „Schweiz“ der „NZZ am Sonntag“ und schreibt dort über Politik, Migration und Justiz. Daneben ist er als Ausbildner an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Winterthur tätig. Zuvor war er knapp zehn Jahre Rechercheur und Reporter beim Zürcher „Tages-Anzeiger“. Häuptli studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie.
Der Abend wird von der Basler Amnesty-Themengruppe Asyl und Migration organisiert. Nach der Veranstaltung sind alle Besucherinnen und Besucher zu einem Apéro eingeladen.
Eintritt frei – Kollekte
Die Druckereihalle im Ackermannshof erreichen Sie mit Tram/Bus von den Stationen Johanniterbrücke oder Universitätsspital her.
Foto auf Homepage: 14 RegierungskritikerInnen und JournalistInnen, die vom Regime 2001 verhaftet worden sind und seither vermisst werden. © Privat