Die Prügelstrafe gegen Raif Badawi ist seit dem 9. Januar nicht mehr vollzogen worden. Sie droht jedoch nach wie vor, und Raif ist weiterhin in Haft, zusammen mit anderen Gewissensgefangenen.
Die Basler Themengruppe Folter organisiert in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Basel eine Lesung von Texten Raif Badawis mit nachfolgender Diskussion:
Dienstag, 5. Mai 2015, 19:00 Uhr
Literaturhaus Basel, Barfüssergasse 3 (Stadtplan: siehe unten)
Lesung aus dem neu erschienenen Buch „1000 Peitschenhiebe“. Es liest Christian Heller.
Podiumsdiskussion mit Elham Manea und Reto Rufer. Dr. Elham Manea, Dozentin am Institut für Politikwissenschaft der Universität Zürich, ist Sprecherin der Familie Badawi; gemeinsam mit Badawis Ehefrau Ensaf Haidar koordiniert sie die internationale Kampagne für dessen Freilassung. Reto Rufer ist Nahostexperte der Schweizer Sektion von Amnesty International. Moderation: Christoph Keller, Redaktor Schweizer Radio SRF 2 Kultur, und Autor.
Für Amnesty-SupporterInnen gratis, wenn Sie sich via e-Mail an amnesty[at]amnesty-basel.ch unter dem Vermerk „Lesung Basel“ anmelden!
Hintergrundinformationen:
Der Fall des zu 1000 Stockschlägen und 10 Jahren Haft verurteilten Raif Badawi hat die Welt in den letzten Wochen beschäftigt. Doch er ist nicht der einzige Gewissensgefangene in Saudi-Arabien.
MenschenrechtsaktivistInnen und deren Anwälte, kritische Professoren, Frauen, die sich gegen das Autofahrverbot auflehnen, und Journalistinnen, die darüber berichten: Sie sitzen in Haft – oft unter fragwürdigen „Terrorismus“-Vorwürfen, zum Teil ohne Anklage und Prozess. Folter ist an der Tagesordnung.
Amnesty International verfügt über die Namen von mehr als einem Dutzend Gewissensgefangenen, die in Saudi-Arabien allein aufgrund ihrer freien Meinungsäusserung in Haft sind.
Amnesty fordert von der saudischen Führung die umgehende und bedingungslose Freilassung der Gewissensgefangenen sowie die Annullierung der Anklagen und aller verhängten Strafen.
Über das Buch:
Diese Streitschrift versammelt die zentralen, verbotenen Texte Badawis. Sie zeigen die Spannungen zwischen einer traditionellen Auslegung des Islam und dem Anspruch auf ein selbstbestimmtes Leben in der Gegenwart. Badawi fordert Liberalismus, Toleranz, Pluralität, Meinungsfreiheit und Menschenrechte „“ weil sonst die arabisch-islamische Welt verloren ist. Mit einem aktuellen Text, den Raif Badawi für dieses Buch über sein Leben im Gefängnis verfasst hat. Die Veröffentlichung dieses Buches ist ein Non-profit-Projekt zugunsten des Autors.
Literaturhaus Basel: