Ein Gebäude im Zentrum Grosnys, der Hauptstadt Tschetscheniens: Von ihrem Büro aus kämpfen Frauen für die Einhaltung der Menschenrechte. Im Untergeschoss befindet sich der letzte Bluesclub, der noch regelmässig Live Bands mit westlich orientierter Musik beherbergt. Der Clubbetreiber, eine junge Sängerin, drei Menschenrechtlerinnen und eine zwischenzeitlich in die Schweiz geflohene Emigrantin erzählen von ihren Ängsten und Träumen, von den Folgen zweier Kriege, von zarten Liebesgeschichten, Zwangsheiraten und den Auswirkungen der religiösen und staatlichen Knebelung. «Grozny Blues» zeigt auf eindringliche Weise, was es bedeutet, in einer gespaltenen Gesellschaft zu leben, die in einem Niemandsland zwischen Krieg und Frieden, Repression und Freiheit, Moderne und archaischen Sitten feststeckt.
Regisseur Nicola Bellucci («Nel giardino dei suoni») schildert den Alltag im kriegsversehrten Tschetschenien, wo Männer über Jahrzehnte Krieg geführt haben und Frauen unermüdlich die Trümmer beiseite räumen. Normalität ist hier bloss eine dünne Fassade, vor welcher der Präsident Ramsan Kadyrow archaisch-islamische Männlichkeitsbilder pflegt und zugleich nach der Pfeife Moskaus tanzt.
Grozny Blues ist nominiert für den Prix du cinéma suisse / Schweizer Filmpreis / Premio del cinema svizzero als bester Dokumentarfilm.
Vorpremière am 23. März 2016 um 20.30 Uhr im kult.kino Atelier in Basel
Im Anschluss Gespräch mit:
- Nicola Bellucci, Regisseur und Koautor
- Zainap Gashaeva (Protagonistin und Initiatorin „Tschetschenisches Archiv Bern“)
- Christoph Wiedmer, Geschäftsleiter «Gesellschaft für bedrohte Völker»
- Irena Brezna, Journalistin, Schriftstellerin und Schweizer Literaturpreisträgerin 2012
- Die Moderation übernimmtPeter Gysling, Ehemaliger SRF-Korrespondent in Moskau
Grozny Blues wurde produziert vom Basler Produktionsfirma Soapfactory unter der Leitung von Frank Matter.
Die Veranstaltung wird organisiert von Cineworx. Die Basler Amnesty-Lokalgruppe 5 wird mit einem Informationstisch im Foyer präsent sein.
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