Claudia Medina will, dass ihre Folterer in Mexiko zur Rechenschaft gezogen werden. Nun berichtet sie über ihren Kampf für Aufklärung und Gerechtigkeit. Eine Veranstaltung über die Menschenrechtskrise Mexikos mit Infos aus erster Hand.
Folter ist in Mexiko weit verbreitet. Innerhalb von drei Jahren haben über 7000 Personen Sicherheitskräfte wegen Misshandlung verklagt. Claudia Medina ist eine von ihnen. Sie und ihr Anwalt Luis Tapia erzählen an der Veranstaltung über ihren Einsatz gegen Folter und für Gerechtigkeit.
10. Oktober 2015, 18 Uhr
Saal Lindenberg 8 (Ecke Rheingasse / Utengasse, Tram 2 Wettsteinplatz)
Claudia Medina Tamariz wurde 2012 verhaftet und beschuldigt, einer kriminellen Bande anzugehören. Mit Folter wurde sie zu einem Geständnis gezwungen. Das Gericht hat später alle Anklagepunkte gegen sie fallengelassen. „Sie wollten, dass ich Sachen gestehe, von denen ich gar nichts wusste. Da ich mich weigerte, haben sie mich gefoltert und sexuell misshandelt. Ich verlange von den mexikanischen Behörden, dass sie die Folterer zur Rechenschaft ziehen.“
Luis Tapia ist ihr Anwalt und Mitglied der Menschenrechtsorganisation „Centro de Derechos humanos Miguel AgustÃn Pro Juárez“ (ProDH). „Mexiko befindet sich in einer ernsthaften Menschenrechtskrise. Angesichts der Folter, dem Verschwindenlassen sowie der Straflosigkeit für die Verantwortlichen, kann das heutige Mexiko nicht als demokratisches Land betrachtet werden.“
Amnesty setzt sich mit der Kampagne „Stop Folter“ für Claudia Medina und andere Opfer von Folter ein. Der Amnesty-Bericht „Out of control: Torture and other ill-treatment in Mexico“ dokumentiert das erschreckende Ausmass der Folter in Mexiko.