Am Samstag, 26.9., ist der Jahrestag der Entführung der 43 Studenten aus Ayotzinapa in Mexiko. Weiterhin fehlt von ihnen jede Spur und die bisherigen Ermittlungen sind fehlerhaft und ungenügend.
Aus diesem Anlass findet am
Samstag, 26.9.2015, 19-21 Uhr auf dem Marktplatz
eine Versammlung mit Mahnwache statt, durchgeführt von einer Gruppe Mexikaner und von Amnesty International Basel.
Die mexikanische Regierung wird aufgefordert, die Nachforschungen nach den Verschwundenen zu verbessern und neue Erkenntnisse einzubringen, gemäss den Empfehlungen einer offiziellen internationalen Expertenkommission.
Hintergrundinformationen
Vor bald einem Jahr, am 26. September 2014, verschwanden im mexikanischen Ayotzinapa im Bundesstaat Guerrero 43 Studenten spurlos. Amnesty International wirft der mexikanischen Regierung vor, dass sie mit der äusserst schlechten und mangelhaften Ermittlungsarbeit ihrer Strafverfolgungsbehörden zur Verschleierung des Falles beiträgt.
„Die Tragödie von Ayotzinapa ist einer der schlimmsten Fälle von Menschenrechtsverletzungen in Mexiko in der jüngeren Geschichte. Sie ist der Beweis, dass die Menschen an der Macht unliebsame Kritiker einfach gewaltsam verschwinden lassen und danach ihre Spuren verwischen können. Solange Präsident Peña Nieto nicht ernsthaft etwas unternimmt, um diesen Fall aufzuklären und die Verantwortlichen ausfindig zu machen, wird er vom Rest der Welt für diesen Horror verantwortlich gemacht“, sagt Erika Guevara-Rosas, Amerika-Direktorin von Amnesty International.
Am 26. September 2014 griffen bewaffnete Männer die Universität „Raul Isidro Burgos“ in Ayotzinapa im mexikanischen Bundesstaat Guerrero an. 43 Lehramtsstudenten verschwanden daraufhin spurlos. Die offizielle Theorie der Regierung, wonach die Studenten in einem Müllcontainer verbrannt worden sind, weist gemäss eines am 6. September 2015 veröffentlichten Untersuchungsberichts der interamerikanischen Menschenrechtskommission Ungereimtheiten auf. Sie zeuge von der Inkompetenz und dem mangelndem politischen Willen der mexikanischen Regierung, sagt Guevara-Rosas.
Aktionen zum Jahrestag von Ayotzinapa
Der Fall Ayotzinapa steht sinnbildlich für die Krise der Verschwundenen in Mexiko. Seit Anfang 2007 sind gemäss offiziellen Zahlen 25 700 Menschen spurlos verschwunden. Amnesty International will mit zahlreichen Aktionen weltweit auf die Krise der Verschwundenen und die weitverbreitete Straflosigkeit in Mexiko aufmerksam machen und der mexikanischen Regierung zeigen, dass die Studenten und ihre Angehörigen nicht vergessen sind.
Am 26. September 2015, dem Jahrestag der Verschleppung der 43 Studenten aus Ayotzinapa, führt die Schweizer Sektion von Amnesty International Aktionen in Basel, Zürich und Bern durch.
Medienmitteilung von Amnesty Schweiz, 23. September 2015